Deutsche Version unten
23 June – 23 July 2022
(in)tangible otherness, towards eco-empathic listening
Vernissage: 23 June 2022, 7pm
Solo exhibition by Mélia Roger
Curated by Olena Iegorova
Reservation: meliaroger1@gmail.com
The curator Olena Iegorova, having a background in education and focusing her current research on audience engagement as an instrument of social change, strongly believes that interaction, being a primary way of learning about the world, can be a powerful method to engage public on multiple levels, thus conditioning a long-lasting impact.
Convinced that environmental listening can bring inspiration for ecological change when the public develops an emotional relation to an artwork, the program offers a workshop on the 2nd of July. During the workshop, the artist invites the audience to wear the « sonic device for eco-empathic listening », a self-developed dispositive made of headphones and microphones attached to the hands of the person wearing it. The device allows to explore sonic textures and surfaces of the surrounding environment through touch and attentive listening. The public’s findings will be recorded to create a collaborative piece highlighting the complexity of our entangled and troubled relations with the environment.
Deutsche Version
Einzelausstellung von Mélia Roger
Kuratiert von Olena Iegorova
Vernissage: 23. Juni 2022, 19 Uhr
Ton-Workshop: 2. Juli 2022, 13-19 Uhr
Reservierung: meliaroger1@gmail.com
Finnisage: 23. Juli 2022, 19 Uhr
Mit an den Händen befestigten Mikrofonen und dem Hören der verstärkten Berührung über Kopfhörer erkundet die Künstlerin verborgene Schichten der Landschaft. Inspiriert von dem von der Klangkünstlerin und Forscherin Salomé Voegelin entwickelten Begriff des „Dazwischen“, zeigen die mit diesem Konzept geschaffenen Klangtexturen Beziehungen auf, die normalerweise in der Leere und Stille, ohne jegliche Berührung, existieren. Der Punkt der Verbindung, der zunächst als klangliche Reibung gedacht war, kann in Wirklichkeit mit Sorgfalt und Zärtlichkeit erforscht werden, wobei die Zustimmung der anderen in Frage gestellt wird. Um von einer anthropozentrischen Position des Zuhörens wegzukommen, schlägt die Künstlerin den Begriff „öko-empathisches Zuhören“ vor, um den Akt des aufmerksamen Zuhörens gegenüber nicht-menschlichen und nicht-menschlichen Wesen anzusprechen: Sie streichelt die Oberflächen von Steinen, Flechten, Rinden und Haut mit Zartheit und Sorgfalt. Wie könnte das öko-empathische Zuhören als ökologische Position genutzt werden?
In ihrem Film Intimacy of lichens (6 Min.), der während des SILO-Aufenthalts in Brasilien entstand, nähert sich die Künstlerin dem öko-empathischen Zuhören durch eine aktive Berührung auf ziemlich invasive Weise. Der zweite Film Stones hold me (8min), der die Praxis der Künstlerin im Bereich der Ökologie und der Machtverhältnisse hinterfragt, steht im Dialog mit dem ersten Film und beschreibt den Versuch der Künstlerin, ihre Hörposition umzukehren, die Spannung zu lösen und ihren Körper auf dem Felsen halten zu lassen. Beide Filme werden während ihrer von Olena Iegorova kuratierten Einzelausstellung im OnCurating Project Space vom 23. Juni bis 23. Juli 2022 gezeigt.
Die Kuratorin, die aus dem Bildungsbereich kommt und sich in ihrer aktuellen Forschung auf das Engagement des Publikums als Instrument des sozialen Wandels konzentriert, ist der festen Überzeugung, dass Interaktion als primäre Form des Lernens über die Welt eine wirkungsvolle Methode sein kann, um die Öffentlichkeit auf mehreren Ebenen einzubinden und so eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.
In der Überzeugung, dass das Zuhören in der Umwelt eine Inspiration für ökologische Veränderungen sein kann, wenn die Öffentlichkeit eine emotionale Beziehung zu einem Kunstwerk entwickelt, bietet das Programm am 2. Juli einen Workshop an. Während des Workshops lädt der Künstler das Publikum ein, das „sonic device for eco-empathic listening“ zu tragen, ein selbst entwickeltes Dispositiv aus Kopfhörern und Mikrofonen, das an den Händen des Trägers befestigt wird. Das Gerät ermöglicht es, die Klangtexturen und Oberflächen der Umgebung durch Berührung und aufmerksames Zuhören zu erkunden. Die Erkenntnisse des Publikums werden aufgezeichnet, um ein gemeinschaftliches Werk zu schaffen, das die Komplexität unserer verwickelten und gestörten Beziehungen zur Umwelt hervorhebt.